Glaubt man Presse und Lokalpolitikern, nervt viele Stuttgarter derzeit vor allem eines: die wöchentliche Montagsdemo gegen Stuttgart 21. Dabei haben die Menschen in Stadt und Region wirklich andere Gründe, aufgebracht zu sein: Die Tieferlegung des Bahnhofs und der Bau von 60 Kilometer Tunnelröhren bringen den Verkehr in Stuttgart und seinem Umland schon heute aus dem Takt. Und das ist erst der Anfang. In den nächsten Jahren werden Radfahrer, Fußgänger, Bahnnutzer und Autofahrer viele Stunden im Stau oder an zugigen Bahnhöfen und Haltestellen verbringen sowie lange Umwege in Kauf nehmen müssen. Kein Wunder, dass die Projektverantwortlichen mit den tatsächlichen Auswirkungen der S-21-Bauarbeiten nur scheibchenweise herausrücken. Wir haben die verstreuten Informationen zusammengetragen und in einer Überblickskarte dargestellt – wahrlich katastrophale Aussichten. Wer dies alles klaglos hinnimmt, sollte sich auch nicht über diejenigen mokieren, die gegen diesen Irrsinn demonstrieren. Und Sie? Worüber regen Sie sich auf?
Tunnelblick 44 (Webausgabe)
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